Vorhergehendes Kapitel: 6.3 Beispiele für physiologische und biochemische Auswirkungen der Meditation
7. Können Worte töten?
Wir sind nun so weit, dass wir antworten und zusammenfassen können:
Worte bewirken zunächst nichts weiter als Sinneseindrücke in einem Organ (Ohr) des Patienten. Je nach dem aber, wie der Patient im Rahmen seiner Krankheit und seiner Lebensgeschichte konditioniert wurde, werden diese Worte im Rahmen unwillkürlicher Reflexe (Konditionierungen) verarbeitet und empfunden und führen zu weiteren geistigen, seelischen und körperlichen Reaktionen, im schlimmsten Fall auch zum Tod. Bei manchen Patienten mögen sehr starke Worte dazu notwendig sein, bei adäquat vorkonditionierten Patienten reichen bereits unscheinbare Gesten aus.
Den effektivsten und umfassendsten Schutz vor seiner Umwelt und ihrem seelischen Einfluss kann letztlich nur der Patient selbst aufbauen. Er kann zunächst versuchen, sich keinen unheilsamen äußeren Reizen auszusetzen. Je mehr es ihm darüber hinaus gelingt, a) seine seelisch unheilsamen Konditionierungen abzubauen und aufzulösen und b) auch die zugrundeliegenden Mechanismen ihrer Entstehung zu erkennen und bewusst zu erfahren, desto souveräner, gleichmütiger und gelassener wird er gegenüber Worten bzw. Umwelteinflüssen sein. Dadurch kann er auch seinen Krankheitsverlauf günstig beeinflussen und seelisch heil werden.
Die Aufgabe von Angehörigen, Freunden, Ärzten und Therapeuten sollte sein, diese Arbeit zu flankieren und zu begünstigen. Langfristig kann eine solche Hilfe zur Selbsthilfe sogar besser nützen als eigene Anpassungen an die Bedürfnisse des Patienten.
Der aufgezeigte Weg kann prinzipiell von jedem Menschen – gesund oder krank - und aus jeder Lebenslage heraus angetreten werden. Auch kleine Schritte in diese Richtung werden entsprechende Erfolge erbringen, wobei die Meditierenden anfangs oftmals nicht geübt genug sind, diese Erfolge zu erkennen.
Vielleicht wird dieser Beitrag dazu motivieren, diesen Weg zu beginnen.
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